Chronik des 1. Herklotz-Treffen am 25. Mai 2001
in Rechenberg-Bienenmühle

Man könnte diesem Ereignis eine Überschrift geben:  „Eine Idee ist Wirklichkeit geworden"

Aus einer einfachen Bierlaune heraus entstand die Idee, alle Herklötzer zu einem Treffen einzuladen. Die Geburtsstunde war die Pfingstsonnabendnacht im Jahr 2000. Christfried und Andrea saßen mit ihren Ehepartnern gemütlich draußen im Garten bei herrlich sommerlich warmen Nachttemperaturen. Andrea erinnerte sich an ihre Kollegin, die ihr von ihrem Urlaub in Holzhau erzählte, wobei sie sich den Namen der Köchin besonders merkte, die „Herklotz“ hieß. Andrea fragte ihren Bruder, ob er sie kennen würde, aber er verneinte und sagte aber, dass e in der Holzhauer Ecke noch mehrere Herklötzer gibt, die wohl nichts mit uns zu tun hätten. Und da war plötzlich die Idee bei beiden da: man müsste alle mal einladen zu einem Treffen um herauszufinden, ob wir miteinander verwandt sind.

Bereits in dieser Sommernacht wurden eifrig Pläne geschmiedet, wie und wo solch ein Treffen stattfinden könnte. Man einigte sich auf die Elbwiesen in Dresden und es sollte gegrillt werden. Allzuviel Leute werden es ja nicht sein. Andrea bekam den Auftrag, die Zahl der Herklötzer herauszufinden, mittels einer Telefon-Datei für den Computer.
Die ersten Zählungen ergaben: 450 namentlich registrierte „Herklötzer“ und noch mal halb so viele nur mit Telefonnummern. Da waren beide erst mal fassungslos. Mit solch einer Vielzahl hatten beide nicht gerechnet.
Ein kurzes Telefonat zwischen beiden und es stand fest: wir machen es, koste es, was es wolle!

Da ja bereits die Köchin im Hotel „Sachsenstern“ in Holzhau „Herklotz“ heißt könnte man ja ein Herklotztreffen auch dort stattfinden lassen. Also fragte man im Hotel an, ob sie sich ein derartiges Treffen vorstellen könnten und man sagte sofort zu. Das Hotel verfügt über maximal 125 Plätze – also kein Problem.

Nun wurde eifrig der Einladungstext entwickelt und 450 mal kopiert, 450 Adressen mussten mit der Schreibmaschine geschrieben werden (lt. Postvorschrift) und 450 Briefe wurden Mitte September 2000 dann auf die Reise geschickt. Die Spannung stieg – wieviel Herklötzer hätten wohl Interesse? Wer vermutet nicht irgendeine Werbeveranstaltung dahinter? Fragen über Fragen.
Täglich kamen Rückmeldungen, sodass bis Ende September bereits über 100 Zusagen vorlagen. Jetzt gab es ein Riesenproblem: Das Hotel war zu klein und die Hotelleitung sah keine Möglichkeit, unser Treffen dort stattfinden zu lassen. Innerhalb kürzester Zeit musste also ein Ausweichort gesucht und die bereits angemeldeten Teilnehmer informiert werden.
Man fand nach fast aussichtsloser Suche einen großen Raum im Hotel „Bergland“ in Rechenberg-Bienenmühle, der allerdings in einem besorgniserregenden Zustand war: aufgrund eines Wasserschadens war der Raum zur Zeit nicht begehbar, aber der Besitzer sicherte  eine umgehende Instandsetzung zu, allerdings ohne jegliche schriftliche Vertragsgrundlage. Wieder wurde ein Informationsbrief entworfen, Briefumschläge getippt und an die angemeldeten Herklötzer verschickt. Der Kontrollbesuch im März 2001 im Hotel „Bergland“ ließ die Hoffnung auf ein erfolgreiches Treffen schwinden, denn der Saal sah immer noch erbärmlich aus. Aber – Herklötzer geben nicht so schnell auf und sind optimistisch: wird schon werden sagt man sich.
In der Zwischenzeit wurde intensiv mit der Vorbereitung begonnen. Etliche hatten Stammbäume eingereicht, um vielleicht auf diesem Wege noch mehr über ihre Ahnen herauszufinden.

Es wurde ein spezielles Computerprogramm dafür angeschafft und da die meisten Stammbäume in der alten deutschen Schrift ausgefertigt waren, mussten sie noch in die heutige lesbare Schrift übersetzt werden. Dabei half die Mutter von Christfried und Andrea tatkräftig mit.
Aufgrund der immer steigenden Teilnehmerrückmeldungen, kamen die Geschwister auf die Idee, bei der Guinness-Redaktion in Hamburg mal nachzufragen, ob es vielleicht einen Rekord eines Familientreffens gibt und welche Vorgaben erreicht werden müssten. Schließlich erhielten sie die Antwort, dass es bisher noch kein deutsches Familientreffen gibt, aber ein Internationales, welches sie aber nicht überbieten müssten, da es sich um einen deutschen Rekord handeln würde. Somit wäre also das Herklotz-Treffen rekordverdächtig.
Nun wurde eifrig die Werbetrommel gerührt, bei sämtlichen namenhaften Fernsehanstalten, Rundfunkhäusern und Zeitungen wurde für dieses Treffen eingeladen. Aber man stieß nicht auf sonderlich großes Interesse. Ein Fernsehteam der dortigen Region machte das Angebot, ein Video vom Herklotztreffen zu produzieren, allerdings mussten die Lizensrechte vom Geschwisterpaar abgekauft werden.  Aber auch diesmal war es für beide klar – wir machen es.
Große Hilfe erhielten die beiden vom Fremdenverkehrsamt Holzhau. Nach einem Treffen mit der Leiterin Frau Wunderlich, wurden die Aufgaben verteilt und die Geschwister konnten wesentlich erleichtert an die restlichen Vorbereitungen gehen.
Es wurden kleine Geschenke gebastelt, ein Herklotz-Song entwickelt und ein kurzer Sketch erarbeitet.

Donnerstag, 24. Mai 2001 – Himmelfahrt

Anreise im Hotel „Bergland“ und erster Blick in den Saal: große Erleichterung machte sich breit – der Saal war ordentlich und völlig instandgesetzt.
Es begannen die Aufbauarbeiten und das Ausschmücken des Saales.

Freitag, 25. Mai 2001 – der große Tag

Das Fernsehteam rückte an, erste Interviews wurden gemacht.
14 Uhr – der Saal wird geöffnet, Besucher strömten herein.

In der Anmeldung saßen Nicole und Steffi Herklotz, die die Namen überprüften und den Teilnehmerbeitrag kassierten. Martin Richter vereilte die Aufkleber für die gebürtigen Herklötzer und die Pünktchen für die Angehörigen. Auf einer Tafel wurde die Entfernung der Teilnehmer gesteckt.

17 Uhr – die Show beginnt.
Herzschlag – nicht messbar, Puls – nicht fühlbar.
Die Geschwister marschieren ein und wurden sofort freundlich begrüßt.
Nach einem kurzen Vorstellen begrüßte der Bürgermeister Sandig die Teilnehmer.
Danach wurden der jüngste (Oliver Herklotz, 4 Jahre), der älteste Teilnehmer (Arno Herklotz, 91 Jahre) und der weiteste Teilnehmer (Familie Herklotz aus Hamburg – bei Anmeldeschluß) prämiert.
Später kam noch eine Familie aus Stuttgart, welche tatsächlich dann die Weitesten waren, aber leider zur Prämierung zu spät.
Dann folgte der Sketch über eine mögliche Herkunft des Namens „Herklotz“ und der Herklotz-Song wurde einstudiert.
Es folgten die Guinness-Regeln und gegen 18 Uhr gingen die Teilnehmer zur markierten Guinness-Strecke.
Alle gebürtigen Herklötzer fassten sich bei den Händen und mittels eines geeichten Messrades wurde die Strecke vermessen.
Ergebnis:   142,60 m.
Der Bildzeitungsreporter registrierte alles sofort und schickte alles per Email in die Redaktion der Bild-Zeitung. Anschließend wurde noch ein Gruppenfoto zur Erinnerung auf dem Sportplatz gemacht, bevor sich die Truppe wieder Richtung Saal begab.
Nun hatte Georg Herklotz, ein Schriftsteller das Wort und las aus seinem Buch „Adler vom Schwartenberg“ vor. Für die Kinder war eine Bastelstraße eingerichtet worden, die auch zahlreich besucht wurde. Dann wurde eine „musikalische“ Einlage von einer teilnehmenden Familie angekündigt.
Mit 200 %-iger Stimmungseinlage rissen sie die Herklötzer von den Stühlen. Diese Familie hatte  Musikinstrumente mitgebracht, die vom Enkel bis zum Opa gespielt wurden und brachten den Saal zum Kochen.
Dann war wieder Zeit für Besinnung bei Dichterworten und Arbeit in Arbeitsgruppen.
In der Zwischenzeit wurden selbstgebastelte Plaketten an jeden Teilnehmer verteilt – eine kleine Holzscheibe mit dem Stempel des 1. Herklotztreffens drauf, als Erinnerung an diesen Tag.
Gegen 22.30 Uhr erfolgt  eine kurze Auswertung, wobei eine Familie ihren Verwandtschaftszweig finden konnte und sich mehrere Ergänzungen zu anderen Stammbäumen ergaben. Die letzten Herklötzer saßen noch gemütlich bis gegen 3.00 Uhr zusammen.

Sonnabend, 27. Mai 2001:

10.00 Uhr trafen sich ca. 20 Herklötzer zur Auswertung der Meinungszettel und Absprache des nächsten Treffens.
Termin fürs nächste Treffen wurde festgelegt: 4. Oktober 2003.
Es wurde ein Organisationsteam gegründet, welches sich zur Aufgabe machte, u.a. ein Herklotz-Logo zu entwickeln, es wurden umfassende Hilfen bei verschiedenen Dingen angeboten und Aufgaben verteilt.
Nach der Rückkehr der Geschwister klingelten bei ihnen die Telefone heiß. Mehrere Reporter und sogar das MDR-Fernsehen meldeten sich. Beide Geschwister wurden eingeladen zur MDR-Livesendung „Unter uns“ mit Ulrike Nitzschke, sobald das Video fertig sei.
Die Produktion des Videos konnte im Sommer 2001 abgeschlossen werden und am 14. September 2001 fuhren die Geschwister Andrea und Christfried mit ihren Ehepartnern nach Erfurt, wo sie abends von der Moderatorin Ulrike Nitzschke freundlich empfangen wurden. Schon bei der Ankunft im Hotel gab es für alle wieder mal ein typisches Vorkommnis, als die Dame von der Rezeption den Namen „Herklotz“ nicht fand, da sie nur unter „Klotz“ suchte, nachdem sich Christfried mit „Her-klotz“ vorstellte.
Für alle war es ein unvergesslicher Tag mit vielen Eindrücken und Erinnerungen.
Nach der Rückkehr begann der Versand der Videos, wobei auch hier die Post wieder ihre eigenen Vorschriften hatte, aber anhand der Rückmeldungen von Leuten, die das Video gesehen haben, wurden die Geschwister nur noch bestärkt, genau das Richtige gemacht zu haben. Alle waren begeistert und dieses kommt im Video auch voll zum Ausdruck.
Aber ohne die vielfältige Unterstützung von so vielen Leuten, wäre dieses Treffen nie so erfolgreich gewesen. Dazu hat jeder einzelne Teilnehmer mit beigetragen.  Und dafür möchten sich die Geschwister bei allen noch einmal recht herzlich bedanken!

„Auch wenn wir längst nicht alle Kosten decken konnten, war uns das nicht das Wichtigste an diesem Treffen. Wir wollten Allen eine schöne Erinnerung an dieses Treffen bereiten und das ist uns, glauben wir, auch gelungen. Kurz gesagt:

... eine Idee ist Wirklichkeit geworden!

Die Geschwister Christfried Herklotz und Andrea Richter, geb. Herklotz

 

Ein Erlebnis der besonderen Art:

beim MDR-Fernsehen die Live-Sendung „Unter uns“ mit Ulrike Nitzschke
 Das MDR-Fernsehen lud die Geschwister Andrea und Christfried mit Ihren Ehepartnern zur Sendung „Unter uns“ ein. Neben vielen interessanten Gesprächsteilnehmern, konnten die intensiven Vorbereitungen zu dieser Sendung miterlebt werden.
Anschließend versammelten sich nicht nur die Gäste und ihre Angehörigen um die Moderatorin, sondern auch ein Teil der Crew saß noch lange mit ihnen beisammen.